Neue Ticketbörse beim Tollhaus Karlsruhe
Das Tollhaus Karlsruhe betreibt seit wenigen Monaten eine Ticketbörse, wo Kund*innen ihre Tickets zum Originalpreis und völlig legal weiterverkaufen können. Wir haben mit dem Geschäftsführer Sebastian Bau über die Einführung und Nutzung des Systems gesprochen.
Laks : Was war euere Motivation, eine Ticketbörse auf euerer Webseite einzurichten?
Sebastian Bau: Wir haben nach der Corona-Pandemie festgestellt, dass das Publikum sich daran gewöhnt hatte, Tickets auch noch sehr kurzfristig und ohne Angabe von besonderen Gründen zurückgeben zu können. Das konnten und wollten wir aber eigentlich nicht so fortsetzen, da die Rückgaben bei uns immer viel Arbeitsaufwand bedeutet haben (Kommunikation mit den Kund:innen, manuelle Rückzahlungen, zusätzliche Buchungen in der Buchhaltung etc.) und natürlich auch zu Unsicherheit in der Planung geführt haben. Einerseits wollten wir weiter so kulant und kundenfreundlich wie möglich sein, gleichzeitig aber ein einfaches und für uns mit weniger Arbeitsaufwand verbundenes Vorgehen finden.
Laks: Könnt ihr kurz erklären, wie die Ticketbörse funktioniert?
Sebastian Bau: Die Kund:innen können in Ihrem Kundenkonto in der ursprünglichen Bestellung auswählen welche Tickets (alle oder nur einen Teil) sie zum Weiterverkauf anbieten möchten. Das kann sowohl öffentlich in der Tauschbörse gelistet werden, als auch „privat“ über einen speziellen Link passieren, den man direkt an Interessent:innen schicken kann. Der Verkauft ist dabei immer nur zum Originalpreis möglich, es kann also niemand mit absurden Preisideen bei ausverkauften Konzerten Geld verdienen. Wenn jemand eine in der Tauschbörse angebotene Karte kauft, storniert das System die Buchung des ursprünglichen Käufers und überweist ihm/ihr den Kaufpreis automatisch zurück. Zeitgleich wird für den Käufer eine komplett neue Bestellung generiert. Es findet also keinerlei Zahlung zwischen den beiden „Tauschpartner:innen“ statt. Das alte Ticket wird entwertet und ein komplett neues mit neuem Code generiert.
Laks: Wie ist euere Bilanz nach den ersten Monaten, wird die Ticketbörse rege genutzt?
Sebastian Bau: Das Angebot wird deutlich stärker genutzt, als wir erwartet hatten. Auch bei nicht ausverkauften Veranstaltungen werden regelmäßig Tickets eingestellt und auch gekauft. Unsere Erwartung war, dass sich das Angebot auf ausverkaufte Veranstaltungen fokussieren würde. Außerdem werden unsere Kolleg:innen an der Vorverkaufsstelle deutlich entlastet, da weniger Anfragen bei Ihnen landen bzw. diese seltener mit Kund:innen intenstiv diskutieren müssen, warum man Tickets nicht jederzeit einfach zurückgeben kann.